Wir feiern alle Kinder dieser Welt

Rund 100 Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft verbrachten auf dem 1,6 Hektar großen Naturgelände einen unbeschwerten Tag. Das abwechslungsreiche Programm bot Bewegung, Kreativität und Austausch und vermittelte ganz nebenbei, wie Gemeinschaft funktionieren kann. Eine wertvolle Auszeit vom Alltag in den Flüchtlingsunterkünften und ein Schritt hin zu mehr Teilhabe und Ankommen.  

Judith Fisch, Referentin im Geschäftsfeld Flucht, Migration und Integration der Diakonie RWL, unterstützte vor Ort: „Die Stimmung war ausgelassen, herzlich und lebendig. Besonders schön war zu sehen, wie die Kinder spielten, neue Kontakte knüpften und einfach Freude hatten – Dinge, die in ihrem Alltag in den Landesunterkünften oft zu kurz kommen.“ Für sie ist klar: „Solche Erfahrungen dürfen keine Ausnahme bleiben!“ 

Aktuell sind diese Momente für Geflüchtete in Landesunterkünften jedoch eine Ausnahme, denn Kinderrechte werden in Landesunterkünften nur eingeschränkt umgesetzt. Und das, obwohl geflüchtete Kinder- und Jugendliche laut UN-Kinderrechtskonvention Anspruch auf denselben Schutz und dieselbe Unterstützung wie alle Kinder in Deutschland haben. In der Realität sind diese Rechte aber nach wie vor nur eingeschränkt realisierbar: Vielerorts fehlen die Zugänge zu Bildung, Freizeitangeboten oder psychosozialer Unterstützung. 

Auch der ehrenamtliche Zugang zu den Landesunterkünften in NRW ist bis heute schwierig. Der Flüchtlingsrat NRW stellte in einer anonymisierten Erhebung beispielsweise fest, dass in einigen Landesunterkünften kaum oder gar keine ehrenamtliche Arbeit vorhanden ist. Projekte wie das Sommerfest in Soest, das unter anderem von 20 Ehrenamtler*innen unterstützt wurde, könnten dort also niemals stattfinden. Dabei sind es gerade Ehrenamtliche, die Brücken bauen – für Begegnung, Teilhabe und ein solidarisches Miteinander. Aber dafür braucht es klare Strukturen, die dieses Engagement zulassen, erleichtern und stärken.  

Für die Teams rund um das Sommerfest sind ehrenamtliches Engagement und gelebte Kinderrechte ein Muss für ein gutes Ankommen und eine gelungene Integration. So steht für die ehrenamtliche Koordinatorin der Malteser, Sabrina Edler, schon während des Fests fest: „Das Sommerfest hat Tradition, wir haben ein super Team, das über Jahre zusammengewachsen ist. Wir haben etwas Tolles für die Kinder auf die Beine gestellt und wollen das auch in den nächsten Jahren wieder machen!“