Quartiersprojekte

Projekt Soziale Gemein­schaften stärken

Verbundene Menschen im Freien - Foto ©Unsplash.com | dim hou

Laufzeit aller Quartiersprojekte: 01.04.2023 – 31.03.2026 - keine Neuaufnahmen möglich

Wer wir sind

Ein Team der Diakonie RWL aus dem Zentrum Drittmittel und Fundraising

Die Diakonie Katastrophenhilfe – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. (DKH) engagiert sich weltweit nach Erdbeben, Flutereignissen und anderen Katastrophen. Sie sammelt Spenden und hilft Menschen, die in existenzielle Not geraten sind. So auch nach der Flut im Jahr 2021, die eine Vielzahl von Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getroffen hat. Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) hat bei der DKH einen Antrag auf Finanzmittel gestellt, damit ein Hochwasserhilfeprogramm anlaufen konnte unter der Dachmarke ‚Diakonie Katastrophenhilfe RWL‘. In den betroffenen Gebieten wurden Gebäude und Infrastruktur zerstört, Menschen traumatisiert und Gemeinschaften, soziale Netzwerke, Nachbarschaften, Quartiersgemeinschaften oder Dorfstrukturen auseinandergebracht. Der Not der betroffenen Einzelpersonen begegnet die Diakonie RWL seitdem durch finanzielle Einzelfallförderung, psychosoziale Hilfe und durch ein einzigartiges Quartiersprojekt.

Was wir wollen

Soziales Miteinander stärken

durch Katastrophenprävention und Klimafolgenanpassung

durch Förderung resilienter Nachbarschaften

durch ausgebaute Katastrophenvorsorge

durch bedarfsorientierte Quartiersarbeit

An zehn Standorten zwischen Mosel, Kyll, Ahr, Wupper, Ruhr und Volme werden in den Quartieren diese zukunftsweisenden Ziele verfolgt. Die Quartiersmanager*innen in jeder Projektregion identifizieren neu entstandene Bedarfe, stehen in engem Austausch mit den Kommunen und anderen Kooperationspartnern, sind verantwortlich für die Umsetzung so genannter Mikroprojekte.
Begleitet werden die Maßnahmen der Quartiersmanager*innen von Düsseldorf aus durch einen Koordinator bei der Diakonie RWL. Diese Projektkoordination bildet wiederum Synergien zwischen den einzelnen Projektstandorten, ermöglicht einen Austausch und arbeitet in enger Anbindung an die bereits vorhandenen Fachstrukturen innerhalb der Diakonie RWL.

Wie wir es erreichen

Bedarfsgerechte Quartiersorganisation

  • Sensibilisieren der Menschen im Quartier für die Gemeinschaft und für notwendige Katastrophenvorsorge wie Klimafolgenanpassung
  • Bedarfe erheben und lokalisieren durch die Bevölkerung
  • Teilhabe der Zielgruppe erhöhen
  • Stärkung des Ehrenamts und der Organisationen vor Ort

Die Arbeit der Quartiersmanager*innen wird durch Fachleute wissenschaftlich begleitet. In der Startphase war Durga Mohanakrishnan aus Indien dabei. Sie referiert zu internationalen Erfahrungen und Beispielen im Bereich Katastrophenvorsorge und Klimafolgen.

Bei monatlichen digitalen Treffen, Quartiersbesuchen sowie Präsenztagungen mit Themenschwerpunkten tauschen sich die Akteur*innen aus. Die zweijährige Projektzeit endet mit einer Verstetigung der Aktivitäten an den Standorten und soll dauerhaft für ein Zusammenwachsen der Nachbarschaften und ein höheres Bewusstsein in den Bereichen Katastrophenprävention und Klimafolgenanpassung sorgen.

Wie ein Quartiersprojekt startet

An allen zehn Standorten erfolgten fünf Schritte bis zum Beginn des Quartiersprojekts:

1. Finden eines Trägers vor Ort: Verein, Organisation, Kommune oder kommunale Tochter

2. Formulieren einer so genannten Projektskizze mit Sozialraumbeschreibung, gewünschten Zielen, Quartiersstandort, möglichen Kooperationspartnern

3. Ergänzen des Finanzplans mit eigenen Ideen und geplanten Anschaffungen für den Quartiersstandort oder ein E-Bike

4. Ausschreibung einer Vollzeitstelle für eine/n Quartiersmanager/in 

5. Vertragsunterzeichnung zwischen Träger und DKH RWL

Was bisher passiert ist

Quartiersprojekte sind seit 1.9.2023 an zehn Orten gestartet mit folgenden Mikroprojekten:

  • Altenahr, Träger Hoffnungswerk e.V. Walter Bargen - Taschengeldbörse für Jugendliche, Hochbeet+Treibhaus, Upcycling-Nähwerkstatt, Holz-Repair Kinder/Jugendliche, Wald- und Naturlehrpfad Ahrtal für Familien
  • Erftstadt, Träger Diakonie Köln Süd & Region – Thorsten Weber
  • Eschweiler-Ost, Träger Stadt Eschweiler - Britta Leipertz - Nachbarschaftsfest, Streetball-Turnier im ehemaligen Flutgebiet, Weihnachtsbasteln mit Naturmaterialien
  • Hagen, Träger Diakonie Mark-Ruhr – Rubina Fahad & Anette Becker -  Baumpflanzaktion, Biotop-Aktionstag, Projekt 1000 Gärten mit Kooperationspartnern, Hochwassermobil
  • Hönningen, Träger Ortsgemeinde Hönningen - Tamara Monreal - Bürgerwerkstatt, Quartiersrundgang mit Wärmebildkamera, Reaktivierung Jugendräume
  • Leichlingen, Träger Diakonie Leverkusen – Gisela Schindler – Bepflanzen von Grünflächen und Vernetzung mit Projekt „Essbare Stadt“, Nachbarschaftts-Hochbeetgarten, 100 Bäume für Leichlingen mit Baumpatenschaften
  • Lüdenscheid-Brügge, Träger DRK Lüdenscheid – Barbara Schmidt & Gabriele Benchikh – Stadtteilbezogenes Bildungsprojekt Grundschule, Grünflächen anlegen, Info-Seite mit Warnfunktion „Digitales Brügge“, Nachbarschaftsfest, Nachbarschaftsgarten, Konzept Notfallanhänger für Bürgerschulungen
  • Schleiden-Gemünd, Träger Diakonie Bonn – Markus Körfer
  • Swisttal-Heimerzheim, Träger Diakonie Bonn – Nadine Schuster & Klaus-Peter Waltersbacher – Befragung & Projektpartner Bürgergruppe KKT, Naturwanderung, Nachbarschaftsfest, Openspace im Quartierstreff
  • Trier-Ehrang , Träger Palais e.V. -Jonas Flöck – Hochbeetgarten, Outdoor-Gesundheitsparcours mit Geräten, Website & Warntafel Dorfplatz, Upcycling mit Grundschule, Nachbarschaftsfest, Klima-Tanz-Tee

Finanzierung der Quartiersprojekte

Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt für alle Quartiersprojekte rund 4,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Unterstützung beinhalt eine Vollzeitstelle oder zwei Teilzeitstellen an jedem Quartiersstandort sowie die Förderung der Einrichtung des Quartierstreffs, der Betriebskosten und aller Mikroprojekte während der Laufzeit. Nicht finanziert wird der so genannte „Overhead“, also Verwaltungskosten beim Träger. Die Einzelheiten werden jeweils abgestimmt.

Zusammenfassung

Für jedes Quartiersprojekt wird finanziell eine Vollzeitstelle zur Verfügung gestellt. Es können alternativ zwei Teilzeitstellen geschaffen werden.
In der Regel können die Quartiersmanager*innen 24 Monate finanziert werden. Sollte das Projekt nach dem 1.4.2024 beginnen, verkürzt sich die Laufzeit der Jobs entsprechend. Die DKH RWL bietet in solchen Fällen eine Beratung einer kostenneutralen Laufzeitverlängerung an. Gefördert werden soll das soziale Miteinander im Quartier Die Maßnahmen sollen zudem der Katastrophenprävention und insbesondere auch der Klimafolgenanpassung dienen.

Ansprechpersonen, Projektkoordination

Andreas Vollmert
Referent
Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. - Diakonie RWL
Zentrum Drittmittel und Fundraising

­0211 6398-332   oder ­0160 842 5556
­a.vollmert@diakonie-rwl.de

Julia Schaaf
Referentin
Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. - Diakonie RWL
Zentrum Drittmittel und Fundraising

­0211 6398-360
­j.schaaf@diakonie-rwl.de

Quartiersmanager*in: Aufgaben

  • Koordination des Projektes vor Ort
  • Entwickeln von Ideen und Umsetzung in der klassischen Quartiersentwicklung sowie zu Katastrophenprävention und Klimafolgenanpassung
  • Planung und Organisation von Mikroprojekten
  • Umsetzung von Veranstaltungen und Aktionstagen
  • Information an und Austausch mit DKH RWL
  • ÖA Materialen entwickeln, in Auftrag geben und in Umlauf bringen
  • Koordination und Vernetzung mit anderen QM und vor Ort: Teilnahme am Onlineaustausch, Präsenztreffen und Präsentation von Aktivitäten
  • Budgetverantwortung

Quartiersprojekte: Beispiele und Standorte

Ein Quartiersprojekt kann einen Stadtteil,  ein Dorf oder definierte Bereiche eines Ortes umfassen. Zusammen mit Bürger*innen, sozialen und öffentlichen Einrichtungen entwickelt das Quartiersmanagement Angebote zur Gestaltung und Verbesserung des eigenen Lebensraums. In unseren Projekten soll die soziale Gemeinschaft auch für zunehmende Katastrophenereignisse wie Starkregen und Hitze widerstandsfähiger gemacht werden.

Bislang sind beispielsweise folgende Mikroprojekte an den Standorten gefördert worden:

  • Bürgerbeteilungen und Werkstattverfahren zu Quartiersentwicklung, Klimafolgenanpassung
  • Info-Veranstaltungen und Stadtteilrundgänge zu Starkregen, Hitzeschutz und Naturraumgestaltung
  • Reaktivierung von Freiflächen in Form von Hochbeetanlagen, Baumpflanzungen und Nachbarschaftsgärten
  • Stadtteilfeste, Sportveranstaltungen, Kinderumwelttage zur Stärkung der Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft
  • Repairangebote und Upcycling in den Bereichen Textil, Fahrrad, Elektro, Holz
  • Kulturworkshops und -aufführungen

Downloads, Links

Auf unserer Materialienseite finden Sie Informationen, um ein Quartiersprojekt zu planen und umzusetzen sowie Dokumente zu angelaufenen Projekten. Die dort zum Download verfügbaren Materialien sind nach Themen geordnet, die Sie auch direkt durch Anklicken der Links erreichen können:

   » 1. Quartiersmanagement: Konzeption und Methodik

   » 2. Quartiersprojekte: Veröffentlichungen

   » 3. Aus den Quartieren: Aktivitäten, Aktionstage, Flyer

   » 4. Katastrophenprävention und Klimafolgen

   » 5. Projekte, Aktionswochen, Materialien, Expertenportale