Dienstag, 30. Juni 2020

Broschüre Wohnungslosenhilfe

Das Recht auf Teilnehmen, Mitgestalten und Mitbestimmen

Wohnungslose Menschen erleben sich oft als machtlos und ausgegrenzt. Ihnen ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, ist Ziel der Wohnungslosenhilfe. Dazu gehört auch, dass sie an politischen Prozessen der Gesellschaft teilnehmen, diese mitgestalten und mitbestimmen können. Die Broschüre zeigt Wege auf, wie dies gelingen kann.

Wohnungsloser mit Papphaus in den Händen

Die Wohnungslosenhilfe gehört zu den ältesten Arbeitsbereichen der Diakonie. Viele Jahrzehnte war sie vor allem vom Gedanken der „Fürsorge“ für die Menschen geprägt, die aufgrund kritischer Lebensereignisse ins gesellschaftliche Abseits geraten waren. Oftmals wurde "für" sie statt "mit" ihnen darüber entschieden, wie sie ihr Leben gestalten und wieder aus der Wohnungslosigkeit herausfinden können.

Auf Grundlage des zentralen Begriffs der "Menschenwürde" im Grundgesetz sowie im christlichen Verständnis schlägt die Broschüre eine Brücke zu den in der Wohnungslosen- und Behindertenhilfe inzwischen gebräuchlichen Begriffen der "Partizipation" und "Teilhabe". Sie bedeutet für die Mitarbeitenden, ihre Klientinnen und Klienten bei der Wahrnehmung eines menschenwürdigen Lebens ungeachtet eigener Interessen zu unterstützen.

Das Recht auf Teilhabe konkret werden lassen

Die Broschüre zeigt konkret auf, wie eine Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer aussehen könnte und sollte. Grundlage ist die uneingeschränkte Akzeptanz des Rechtes der Bewohner auf Teilnahme, Mitgestaltung und Mitbestimmung, die im Leitbild festgeschrieben sein sollte. Praktisch wird Teilhabe lebendig, wenn Nutzerinnen und Nutzer in der Hilfeplanung und –gestaltung sowie in den Einrichtungsalltag aktiv einbezogen sind. Die Broschüre plädiert zum Beispiel für die Einrichtung einer Bewohnervertretung und eines Beschwerdemanagements.

Wohnungslose Menschen sollten auch dabei unterstützt werden, eine eigene politische Stimme zu entwickeln. Dafür müsse Demokratie in der eigenen Einrichtung zugelassen werden, heißt es in der Broschüre, aber auch Angebote der aktiven Teilnahme, die zur politischen Arbeit motivieren. Politiker und Politikerinnen könnten zu Diskussionsrunden eingeladen und Informationen über politische Aktivitäten vor Ort und im Stadtteil bereitgestellt werden.

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