Erziehungshilfe
Die Inobhutnahmestellen sind überfüllt. Kinder, bei denen noch keine weitere Entscheidung hinsichtlich einer Hilfe zur Erziehung getroffen wurde, werden aus Platzmangel in Maßnahmen nach Paragraf 34 SGB VIII (Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform) untergebracht. Dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche in Wohngruppen leben, die pädagogisch für ihre Situation nicht geeignet sind.
Dieses Vorgehen ist dem hohen Druck in den Allgemeinen Sozialen Diensten geschuldet, führt aber dazu, dass Anschlussmaßnahmen für Kinder/Jugendliche in der Inobhutnahme nicht zur Verfügung stehen.
Der Fachkräftemangel führt schon jetzt zu einem Abbau von stationären Plätzen in der Erziehungshilfe. Zukünftig wird der Arbeitskraftmangel diese Situation noch weiter verschärfen.
Der ev. Fachverband für Erzieherische Hilfen RWL fordert ein Handeln – jetzt!
Vier Punkte für eine gemeinsame Gestaltung der Kinder- und Jugendhilfe:
1. Wir stehen vor massiven Veränderungen in der Kinder- und Jugendhilfe – der wissenschaftliche Diskus muss JETZT geführt werden.
2. Erhöhte Anstrengungen, Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe zu halten.
3. Bedarfsgerechter Zugang zu den Erzieherischen Hilfen für ALLE Kinder und ihre Familien.
4. Verkürzung von Sorgerechtsverfahren.
Die Akteure der öffentlichen und freien Jugendhilfe können diese Veränderungen nur gemeinsam bewältigen.