Elternpartizipation in der Erziehungshilfe
In der Hilfeplanung von Kindern unter sechs Jahren kommt es oft zu Beziehungsabbrüchen und Diskontinuitäten. Vor diesem Hintergrund fordert der Evangelische Fachverband für Erzieherische Hilfen Rheinland-Westfalen-Lippe eine achtsame Gestaltung von Hilfeplanverfahren für kleine Kinder, bei der der individuelle „Problem-Rucksack“ jeder Familie im Blick ist. „Hilfeplanung in der Erziehungshilfe ist achtsam, wenn Eltern, Kinder und Fachkräfte gemeinsam an einem Strang ziehen und darauf achten, dass es eine zeitlich eng getaktete Hilfeplanung mit klaren Aufträgen und Perspektiven gibt“, so Dr. Nicole Knuth, Referentin in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Das Papier stellt Forderungen auf und gibt praktische Tipps, was Verantwortliche in der Hilfeplanung berücksichtigen müssen.
Beteiligungsrechte von Eltern und Kindern dürfen nicht eingeschränkt werden
Für Eltern ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang eine zentrale Voraussetzung in der Hilfeplanung. Eltern, auch wenn man ihre Kinder aus der Familie herausgenommen hat, müssen informiert werden über fachliche Einschätzungen. Mit circa drei Jahren ist es möglich, Kinder direkt zu beteiligen. Auf eine kindgerechte Sprache ist zu achten: Je kleiner die Kinder, desto kürzer die Sätze. Mit visualisierenden Methoden, Fragen oder Erzählimpulsen können Kinder direkt Erfahrungen im Spiel mit anderen Kindern, mit ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen äußern. Eine gemeinsame Verantwortungsübernahme von Fachkräften und Eltern muss vorgelebt werden. Es gibt keinen Graubereich und keinen Kinderschutzbereich, in dem Beteiligungsrechte eingeschränkt werden dürfen, so das Forderungspapier des Evangelischen Fachverbandes für Erzieherische Hilfen RWL.
Ansprechpartnerin zum Thema bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe:
Dr. Nicole Knuth, Referentin für Erziehungshilfen