NRW: Soziale Einrichtungen am Limit – Freiwilligendienste in Gefahr
Freiwilligendienste
Um steigende Kosten aufzufangen, müssen Kindertageseinrichtungen und der Offene Ganztag in NRW bereits Personal abbauen. "Da bleibt kein Spielraum mehr für die Finanzierung und Anleitung von Freiwilligen", beschreibt Schmitten die Situation. "Der Beitrag der Freiwilligen ist für die Arbeit sozialer Einrichtungen das Sahnehäubchen. Freiwillige sind zusätzliche Kräfte – und hier wird aufgrund der Zwänge zuerst gekürzt."
Der Einsatz von Freiwilligen werde zudem durch drohende Kürzungen des Bundes bei der Finanzierung der Freiwilligendienste in Frage gestellt. Hier sei das Land NRW gefordert. "In Nordrhein-Westfalen fehlt eine ergänzende Förderung der Freiwilligendienste. Die meisten Bundesländer engagieren sich hier deutlich stärker als NRW", erläutert Schmitten.
Diese Situation habe fatale Auswirkungen auf die Qualität der sozialen Dienste. "Freiwillige leisten einen wichtigen Beitrag in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen. Sie schenken Zeit und Zuwendung und bereichern die professionelle Arbeit mit neuen Sichtweisen und Ideen", so Schmitten. "Es ist für alle Beteiligten schmerzhaft, wenn wir das aufgeben müssen."
Bedroht sei damit auch der Beitrag der Freiwilligendienste zum gesellschaftlichen Zusammenhalt: "Die Freiwilligen erweitern ihre Fähigkeiten, sich mit fremden Menschen zu verbinden, sowohl in den Einsatzstellen als auch in den bunten Seminargruppen, in denen Freiwillige mit unterschiedlichen Bildungshintergründen, Lebenswelten und kulturellen Prägungen zusammenkommen. Die Freiwilligendienste tragen dazu bei, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und unsere Demokratie und Gesellschaft insgesamt zu stärken", erklärt Mathias Schmitten. Das dürfe nicht durch Sparmaßnahmen in Frage gestellt werden.
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Kontakt:
Mathias Schmitten
Telefon: 0211 6398-459
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