Mittwoch, 5. August 2015

Freiwilliges Soziales Jahr voll im Trend – Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe verzeichnet hohe Bewerberzahlen aus dem In- und Ausland

Düsseldorf/Münster, 5. August. Im August und September starten zahlreiche Jugendliche in den Einrichtungen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Zwischen Ostwestfalen und Saarbrücken unterstützen rund 1.800 Freiwillige die soziale Arbeit in Schulen, Krankenhäusern, Kitas oder Altenheimen. 95 Prozent von ihnen sind junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Knapp fünf Prozent machen im Bundesfreiwilligendienst Ü27 für Lebensältere mit. „Das Freiwillige Soziale Jahr liegt voll im Trend“, freuen sich die beiden Geschäftsbereichsleiter Freiwilligendienste bei der Diakonie RWL, Jürgen Thor und Michael Brausch. „In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Bewerber um etwa 300 Prozent gestiegen.“

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Vor allem aus dem Ausland bewerben sich immer mehr Jugendliche. „In diesem Jahr haben wir Hunderte Bewerbungen von jungen Menschen aus Osteuropa, Südamerika und Asien erhalten“, so Jürgen Thor. Allerdings habe die Diakonie RWL nur 20 Jugendlichen sogenannte „Incomer“-Plätze anbieten können. Der Grund: Die Betreuung der jungen Menschen ist deutlich aufwendiger. Sie brauchen eine Unterkunft, eine Einführung in die Kultur und Bürokratie Deutschlands und müssen auch vor Ort in den Einrichtungen intensiver angeleitet und begleitet werden. Derzeit führe der Sozialverband mit dem Bund Verhandlungen für eine stärkere finanzielle Unterstützung, erklärt der Geschäftsbereichsleiter.

Die meisten Freiwilligen werden auf eigenen Wunsch für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt, etwa in Offenen Ganztagsschulen oder als Assistenten für Kinder mit Behinderungen. An zweiter Stelle steht die Tätigkeit in Krankenhäusern. Weniger beliebt ist bei den Jugendlichen der Einsatz in der Altenhilfe. „Doch wer sich auf die Betreuung alter Menschen einlässt, ist meistens positiv überrascht, wie viel Freude auch diese Arbeit machen kann“, betont Michael Brausch. Am Ende ihres Freiwilligendienstes entscheiden sich gut 40 Prozent der jugendlichen Teilnehmer für eine Ausbildung oder ein Studium im Sozial-, Gesundheits- oder Bildungsbereich.

Dass nur knapp fünf Prozent am Bundesfreiwilligendienst für Menschen über 27 teilnehmen, liegt laut Brausch vor allem an der finanziellen Absicherung. Freiwillige erhalten ein monatliches Entgelt von 380 Euro. Das sei zu wenig für Menschen, die alleine ihre Miete und ihren Lebensunterhalt bestreiten müssten, erklärt der Geschäftsbereichsleiter. „Wer es sich finanziell leisten kann, für den bietet der Freiwilligendienst aber eine gute Möglichkeit zu testen, ob aus der sozialen Tätigkeit auch ein Beruf werden kann“, meint Brausch. So hätten schon einige Teilnehmer nach ihrem Jahr als Betreuer in Altenheimen oder als Assistenten für behinderte Kinder in diesen Bereichen eine feste Anstellung bekommen. Angesichts des demografischen Wandels plädiert der Geschäftsbereichsleiter dafür, auch den Bundesfreiwilligendienst bekannter und attraktiver zu machen.

Mehr über den Freiwilligendienst der Diakonie RWL finden Sie in unserem Sommergespräch mit Jürgen Thor.

Die Geschäftsbereichsleiter Jürgen Thor und Michael Brausch stehen gerne für Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich für die Gesprächsvermittlung an Sabine Damaschke, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0211 6398-286, E-Mail s.damaschke@diakonie-rwl.de.