19. September 2023

Interkulturelle Woche

Vielfalt leben

Die Interkulturelle Woche (IKW) findet bereits seit 1975 deutschlandweit in verschiedenen Städten und Kommunen statt. In diesem Jahr startet sie am 24. September mit der offiziellen Auftaktveranstaltung in Bottrop. Bis zum 1. Oktober gibt es in mehr als 600 Städten und Gemeinden rund 5.000 Veranstaltungen und Begegnungen. 

  • Eine weibliche Person hält ein Schild mit der Aufschrift "No To Racism" hoch.
  • Ein junger Mann und ein Junge sprühen gemeinsam Buchstaben auf den Boden.
  • Jungen spielen zusammen Fußball.

Tauschbörsen, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen, Gottesdienste, Kunstprojekte oder gemeinsames Kochen und Sport. Fast alle Aktionen sind möglich bei der Interkulturellen Woche, einer Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Zahlreiche Kirchengemeinden, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Vereine, Bildungsträger, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen beteiligen sich an den verschiedenen Veranstaltungen. Auch der Tag des Flüchtlings am 29. September ist fester Bestandteil der Aktionswoche. Ioanna Zacharaki, Referentin im Geschäftsfeld Flucht, Migration und Integration der Diakonie RWL, ist Mitglied im Ökumenischen Vorbereitungsausschuss der IKW.

Frau Zacharaki, an wen richtet sich die Interkulturelle Woche?

Ioanna Zacharaki Die Interkulturelle Woche richtet sich an zivilgesellschaftliche und öffentliche Einrichtungen und Organisationen, an Kirchen, Gemeinden, Religionsgemeinschaften, Vereine, Initiativen oder an Einzelpersonen, die während der Aktionswoche Dialogforen, Begegnungen und weitere Aktivitäten organisieren möchten. In der Woche werden aktuelle Themen aufgegriffen und mit politisch Verantwortlichen, aber auch mit Betroffenen diskutiert und kritisch begleitet. Als Gäste sind alle Menschen willkommen, die gerne in Gemeinschaft etwas erleben. 

Ioanna Zacharaki, Referentin im Geschäftsfeld Flucht, Migration und Integration der Diakonie RWL, ist Mitglied im Vorbereitungsausschuss der Interkulturellen Woche.

"Das Engagement der Ehrenamtlichen und der Akteure vor Ort ist unbeschreiblich", sagt Ioanna Zacharaki, Mitglied im Ökumenischen Vorbereitungsausschuss der IKW.

Das Motto der diesjährigen IKW lautet "Neue Räume“". Was können wir uns darunter vorstellen?

Zacharaki Regelmäßig finden im Rahmen der IKW in mehr als 600 Städten und Gemeinden rund 5.000 Veranstaltungen statt. Dabei geht es um Begegnung und Austausch, um Information, geselliges Beisammensein oder um Diskussionen über aktuelle Themen. So entstehen vielfältige Neue Räume für das Kennenlernen und für die Vernetzung vor Ort. Unsere eigenen Horizonte werden dadurch erweitert. Neue Räume entstehen nicht nur für Aktionen, sondern auch im Kopf – für eine kritische Betrachtung von Themen wie Rassismus oder Asylpolitik. Neue Räume entstehen aber auch im Herzen für Sensibilität, für den Schutz und die Verteidigung der Menschenrechte. Es gibt aktuell viel Bedarf, und es gibt noch viel Platz, um weitere Neue Räume zu schaffen und zu eröffnen. 

Beim Open-Air-Gottesdienst in Heidelberg stehen viele Menschen auf einer Bühne..

Im  vergangenen Jahr wurde die Interkulturelle Woche mit einem Open-Air-Gottesdienst in Heidelberg eröffnet.

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher bei der Auftaktveranstaltung in Bottrop am Sonntag, 24. September?

Zacharaki Die Interkulturelle Woche wird um 12 Uhr mit einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst auf der Bühne auf dem Ernst-Wilczok-Platz vor dem Rathaus offiziell eröffnet. Gestaltet wird der Gottesdienst unter anderem von der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die gleichzeitig Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, dem griechisch-orthodoxen Erzpriester und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Radu Constantin Miron, sowie Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Im Anschluss findet auf dem Platz ein "Markt der Vielfalt" statt, bei dem sich Vereine, Initiativen und Gruppen präsentieren und Mitmach-Aktionen für die Besucherinnen und Besucher organisieren. Bereits ab 11 Uhr gibt es auf der Open-Air-Bühne ein Programm mit Musik und weiteren Darbietungen.

Eine Schauspielerin und ein Schauspieler der Theatergruppe "Teatro Due Mondi" treten auf einem Platz auf.

Das Straßentheater "Teatro Due Mondi" ist schon mehrfach und in verschiedenen Städten im Rahmen der Interkulturellen Woche aufgetreten. 

Zur Vorbereitung der IKW wurde der Ökumenische Vorbereitungsausschuss eingerichtet, in dem auch Sie Mitglied sind. Welche Funktion hat dieser Ausschuss und seit wann arbeiten Sie dort mit?

Zacharaki Seit mehr als zehn Jahren wirke ich jetzt schon im Ökumenischen Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche mit. Mit weiteren 20 Mitgliedern, die  aus dem kirchlichen Bereich und  aus weiteren Institutionen, Organisationen und gesellschaftlich wichtigen Bereichen kommen, bereiten wir die IKW bundesweit vor. Der Ausschuss empfiehlt die inhaltliche Schwerpunktsetzung der Aktionswoche, veranstaltet jährlich die bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche, stellt Materialien für die Vorbereitungsgruppen vor Ort zur Verfügung und organisiert eine zentrale, bundesweite Auftakt-Veranstaltung. Unsere Arbeit wird von der Geschäftsstelle in Frankfurt unterstützt, die von der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie getragen wird. 

Welche Veranstaltungen vergangener Aktionswochen sind Ihnen in besonders schöner Erinnerung geblieben? 

Zacharaki Ich bin von allen Aktionswochen begeistert. Das Engagement der Ehrenamtlichen und der Akteure vor Ort ist einfach unbeschreiblich. Das breite Spektrum der Aktivitäten, die Einbindung der lokalen Vielfalt und das Zusammenwirken der Netzwerke sind jedes Jahr wieder aufs Neue faszinierend.

Die Fragen stellte Verena Bretz, Fotos: Diakonie RWL, Geschäftsstelle IKW, ÖVA, Caritasverband Sundern

Ihr/e Ansprechpartner/in
Ioanna Zacharaki
Geschäftsfeld Flucht
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