Stimmen zum Weltfrauentag
Seit 1911 demonstrieren Frauen in aller Welt am Internationalen Frauentag für ihre Rechte. Seit 1921 wird dieser Tag jährlich am 8. März gefeiert und hat damit sein festes Datum. Für die Mitarbeiterinnen der Diakonie RWL ist er eine Gelegenheit, auf das zu blicken, was Frauen für und in der Gesellschaft leisten und sich zu solidarisieren. An diesem Tag ziehen sie Bilanz, was erreicht wurde und was noch fehlt.
Dazu gehört eine ganze Menge: Frauen wird der Aufstieg in Führungspositionen erschwert. Sie scheitern an der sogenannten "gläsernen Decke". Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt in der Partnerschaft. Frauen mit Migrationshintergrund erfahren in Deutschland noch viel Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft. All das sprechen die Mitarbeiterinnen zum Weltfrauentag an.
"Frauenrechte sind Menschenrechte"
"Frauenrechte sind keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte" – dieses Zitat der deutschen Sozialistin Clara Zetkin gilt noch heute. Sie gab mit ihrer Rede auf dem Zweiten Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen 1910 den Anstoß zum Weltfrauentag.
Zunächst ging es um das Frauenwahlrecht und die Teilhabe an politischer Macht. Aber auch gegen Krieg und Gewalt wurde protestiert. Weitere Themen waren Mutterschutz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich. In den 1960er- und 1970er-Jahren rückte der Kampf für das Recht auf legale Abtreibung in den Fokus.
1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März offiziell als Internationalen Frauentag an. Ein Höhepunkt in seiner Geschichte war der "Frauen-Streik-Tag" im Jahr 1994. Damals demonstrierten mehr als eine Million Frauen in Deutschland gegen Diskriminierung. Nach wie vor geht es um Gewalt gegen Frauen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gehaltsunterschiede und mehr Mitspracherechte in der Politik.
Text: Sabine Damaschke, Fotos: Ann-Kristin Herbst