Handreichung für die Ehrenamtskoordination
Verunsicherungen, Einsamkeit, Ängste vor Ansteckung – die Anrufe bei der Telefonseelsorge haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Auch viele Beratungsstellen der Diakonie nutzen das Telefon, um Kontakt zu ihren Klientinnen und Klienten zu halten und sie durch die Krise zu begleiten. Ehrenamtliche organisierten auf diesem Weg Nachbarschaftshilfen und sorgten dafür, dass gerade ältere Menschen in Pflegeheimen, aber auch zuhause nicht vereinsamten.
Selten wurde wohl so viel telefoniert wie im Pandemiejahr 2020. Im Gegensatz zu digitalen Geräten ist das Telefon leicht zu bedienen, fast jeder Haushalt verfügt darüber, und es ist kostengünstig. Ob die "grüne Telefonseelsorge" der Grünen Damen und Herren in Westfalen für Seniorinnen und Senioren im Altenheim, das "Telefonieren mit Herz" als zusätzliches Angebot des Hausnotrufes für chronisch erkrankte Menschen in der ambulanten Pflege oder die "Telefonsterne" der Seniorenarbeit im "zentrum plus" der Diakonie Düsseldorf – es gibt eine Vielzahl von kreativen Ideen, wie ehrenamtliches Engagement "per Telefonleitung" aussehen kann.
Aktives Zuhören und einfühlsames Fragen lernen
Die gemeinsame Handreichung der Diakonie RWL und Diakonie Düsseldorf stellt eine Vielzahl dieser Möglichkeiten vor. Sie informiert darüber, wie Ehrenamtliche für Telefondienste qualifiziert werden können und wie aktives Zuhören, einfühlsames Fragen, eine klare Haltung und ein zielgerichtetes Gespräch erlernt werden können. Wie kann ich Krisen und Konflikte erkennen? Wie deeskaliere ich und wie beende ich ein Telefonat? Das sind nur einige Fragen, die in der Handreichung konkret und anschaulich beantwortet werden.
Zudem gibt die Broschüre Telefontipps zum Thema Leichte Sprache und zum Kultursensiblen Telefonieren. Arbeitsblätter zum Thema "aktives Zuhören", "Kompetenzprofil" oder "Werbung von Nutzerinnen" sollen Ehrenamtskoordinatorinnen und -koordinatoren helfen, geeignete freiwillige Helferinnen und Helfer für telefonische Begleitangebote zu finden.