16. Juli 2019

Personen in der Diakonie RWL

Trauer um Dr. Hans-Georg Schütz

Der langjährige Vorsitzende Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche von Westfalen in Münster, Pfarrer Dr. Hans-Georg Schütz, ist am Sonntag, 14. Juli 2019, im Alter von 86 Jahren verstorben. Von 1977 bis 1995 hat er die Diakonie in Westfalen und darüber hinaus wesentlich geprägt. 

Pfarrer Dr. Hans-Georg Schütz
Foto: Dirk Johnen

Hans-Georg Schütz wurde 1933 in Eisern geboren. In Wuppertal, Göttingen und Bonn studierte er Theologie. Sein Vikariat absolvierte er in der Kirchengemeinde Lengerich-Hohne und an der Theologischen Schule Bethel. 1963 wurde er mit einer neutestamentlichen Arbeit zum Dr. theol. promoviert. Schütz wirkte im Volksmissionarischen Amt in Witten, als Gemeindepfarrer in Dortmund-Nicolai und im Pastoralkolleg in Schwerte, bevor er 1977 Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche von Westfalen wurde. Während seines Ruhestands ab 1995 engagierte er sich weiterhin ehrenamtlich für die Diakonie: Von 1996 bis 2004 war er Vorsitzender des Vorstandes des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg.

An den "Landespfarrer" Dr. Schütz erinnern sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des heutigen Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe als einen integren und zugewandten Vorgesetzen, der einen partnerschaftlichen und zugleich klaren Führungsstil pflegte. Für den reformierten Siegerländer Theologen war wichtig, dass sich eine biblisch-sozialethisch begründete Diakonie zugleich als Teil des Sozialstaats verstand. 

Von der Fürsorge zur Beratung

Die Diakonie der Gemeinde sah er als wesentlichen Teil einer "Diakonie zwischen Kirche und Gesellschaft" an. (So der Titel seines programmatischen Aufsatzes im "Kursbuch Diakonie" 1991.) Viel lag ihm am Dialog von Theologie und Humanwissenschaften. Vor diesem Hintergrund legte er Wert darauf, die vorhandene Fachlichkeit der Diakonie breiter aufzustellen und neue Impulse zu setzen – weg von einer Diakonie der Fürsorge, hin zu einer Diakonie, die auf Beratung, soziale Rechte, Mündigkeit der Hilfebedürftigen und Weiterentwicklung des Sozialstaats setzte. 

Als Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe blicken wir dankbar zurück auf die Zeit mit Dr. Hans-Georg Schütz. Sein Engagement für die Diakonie in Westfalen und die Freie Wohlfahrtspflege wirkt bis heute nach. Wir trauern mit den Angehörigen. Möge sich die biblische Verheißung erfüllen, dass der Gott der Liebe den Verstorbenen in sein Reich des Friedens aufnimmt.

Die Beisetzung findet am Freitag, 19. Juli 2019, um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in Tecklenburg statt. Anschließend ist der Trauergottesdienst in der evangelischen Stadtkirche. 

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