Helmut-Simon-Preis gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit
5000 Euro für den ersten Preis: Albrecht Bähr und Kirchenpräsident Christian Schad bei der Preisvergabe an die Diakonie Koblenz
Mit dem Helmut-Simon-Preis will die Diakonie Mut machen, kreativ und sensibel gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit und Integration vorzugehen. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2013 verstorbenen ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt.
SALAM – der erste Preis für Projekte der Diakonie Koblenz
Zwei Integrationsprojekte des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz (Diakonie Koblenz) teilen sich den ersten Platz des Helmut-Simon-Preises 2018. Dazu gehört der Malkurs unter dem Titel "Die Seele spricht in Bildern", in dem Frauen mit Fluchtgeschichte einen Rückzugsraum finden und Stationen ihres Lebensweges kreativ ausdrücken können. In dem zweiten Projekt mit dem Titel "SALAM" finden Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern Gelegenheit zum offenen Austausch und einfachen Zugang zu Beratungsangeboten.
Laudatio für vorbildliche Projekte: Thomas Oelkers, Vorstand der Diakonie RWL
Thomas Oelkers, Vorstand der Diakonie RWL, würdigte bei dem Festakt die prämierten Projekte der Diakonie Koblenz als "gute Beispiele für Angebote, die Selbsthilfe unterstützen und Zugänge zu Hilfe schaffen". Er freue sich, betonte er, dass mit dem ersten Preis Modelle prämiert wurden, die gezielt die Lebenssituation von Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund in den Blick nehmen.
"Die Projekte zeigen, wie das Selbstbewusstsein dieser Frauen mit einfachen Mitteln gestärkt werden kann", erläuterte Helga Siemens-Weibring, Beauftragte für Sozialpolitik der Diakonie RWL, auf der Veranstaltung in Mainz.
3000 Euro für die Buddys: Kirchenrat Dr. Thomas Posern überreicht den symbolischen Scheck.
Preis für "Buddy and More"
Den zweiten Preis erhielt ein Angebot, das sich ebenfalls an Geflüchtete richtet. Im Projekt "Buddy and More" der Hochschule Koblenz werden studieninteressierte Flüchtlinge von Studierenden höherer Semester begleitet und erhalten im Rahmen eines Gaststudiums erste Einblicke in das spätere Studium. Außerdem werden Freizeitaktivitäten und kleinere Exkursionen organisiert.
Träger des dritten Preises ist die Diakonie in Westerburg mit dem Fotoprojekt "Mein zweites Ich" für psychisch erkrankte Menschen. Die Fotos stellen dar, wie die Beteiligten sich selbst sehen und welche verborgenen Seiten sie gerne zeigen wollen.
Besuch am Stand von Tanja Scherer, Leiterin des Projekts "Hunde(T)raum"
Sonderpreis für "Hunde(T)raum"
Einen Sonderpreis erhält das Projekt "Hunde(T)raum" der "Mission Leben" in Mainz, die ehemals Wohnungslosen und Menschen in langfristigen sozialen Notlagen eine bezahlte Tätigkeit in der stundenweisen Betreuung von Hunden vermittelt. Die Hundesitter werden mit einem Hundeführerschein und einem Erste-Hilfe Kurs für Hunde auf ihre Aufgabe vorbereitet. Das kostengünstige Angebot steht allen Hundebesitzern in Mainz offen. Die geprüften Sitter führen die Hunde aus und kümmern sich auf Wunsch um die Fellpflege.
"Türen öffnen": Prof. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur
Preisträger stärken Zusammenhalt
Minister Konrad Wolf würdigte in Vertretung für die Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Ausgezeichneten: "Sie tragen mit ihrem herausragenden Engagement dazu bei, dass der Zusammenhalt in unserem Land gestärkt wird. Sie öffnen Türen für Menschen, die eine helfende Hand benötigen, und holen sie vom Rand in die Mitte unseres Gemeinwesens."
Der Minister dankte zudem den drei Diakonischen Landesverbänden in Rheinland-Pfalz für die Stiftung des Preises sowie ihre Arbeit. "Das Land stellt Hilfen bereit. Aber der unschätzbare Wert Ihrer Arbeit liegt darin, dass Sie dafür sorgen, dass diese Hilfen tagtäglich bei den Menschen ankommen."
Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz, bei der Verleihung des Helmut-Simon-Preises 2018
Stützen der Demokratie
"Mit dem Helmut-Simon-Preis würdigt die Diakonie in Rheinland-Pfalz Projekte, die sich für die Integration und gegen die Ausgrenzung von Menschengruppen engagieren, die aufgrund ihrer sozialen oder nationalen Herkunft, von der Teilhabe am Alltagsleben ausgeschlossen sind", sagte Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz und Moderator des Abends. Ehrenamtliche seien wichtige Stützen unserer Demokratie. Mit ihrem Engagement zeigten sie, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bereichert wird, wenn alle in ihr ihren Platz finden.
"Gute Willkommens- und Achtungskultur": Kirchenpräsident Christian Schad
Vorbilder für ein faires Miteinander
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, zugleich Vorsitzender der Jury, würdigte den Vorbildcharakter der prämierten Projekte: "Alle Projekte, die wir heute auszeichnen, sind ein beredtes Zeugnis dafür, dass und wie Menschen in unserem Bundesland selbstlos und mit viel Gespür für Fragen der Gerechtigkeit und des fairen Miteinanders sich dafür einsetzen, dass unter uns eine Willkommens- und Achtungskultur wirklich gelebt wird". Ermutigend sei, dass sich dabei Haupt- und Ehrenamt gut ergänzen und Jung und Alt aus unterschiedlichen sozialen Milieus gemeinsam an der Verwirklichung ihrer Ideen arbeiten. Die Beteiligten bildeten mit ihrem Engagement "das Rückgrat unserer demokratischen und solidarischen Gesellschaft", so Kirchenpräsident Schad.
Fotos: Claus-Dieter Suß / Diakonie Hessen
Arbeitsgemeinschaft der Diakonie in Rheinland-Pfalz
Diakonie RWL