Diakonie Solingen und Diakonie RWL

24. April 2017
Menschenrechtspreis für Engagement auf Lesbos

Für ihr großes ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe haben die Bürger und Gemeinde der griechischen Insel Lesbos am 23. April den Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf erhalten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ehrt alle Helfer, die sich unter anderem in Projekten einbringen, die von der Diakonie RWL und der Diakonie Solingen gefördert werden. 

Seit 2015 engagieren sich Ioanna Zacharaki, Referentin bei der Diakonie RWL, und Konstantinos Eleftheriadis von der Diakonie Solingen in der Flüchtlingshilfe auf Lesbos. Regelmäßig besuchen sie die Insel, um die Hilfe vor Ort koordinieren, mit den Projektpartnern zu sprechen und auch selbst mitanzupacken. In den Osterferien waren sie wieder auf Lesbos. Dort leben unter den rund 85.000 Einwohnern über 5.000 Geflüchtete.

"Viele Bürger haben Flüchtlinge aus dem Meer gerettet, Unterkunft und Essen mit ihnen geteilt und ihnen bis an die Grenze der Erschöpfung geholfen", sagte Ioanna Zacharaki. "Dabei leiden viele Menschen auf Lesbos unter der griechischen Finanzkrise und haben selbst nicht viel zum Leben." Sie sei besonders froh darüber, dass das ehrenamtliche Engagement auf Lesbos nun mit dem Menschenrechtspreis geehrt und weltweit anerkannt werde, betonte Zacharaki.

Dirigent Adam Fischer lobte bei der Preisübergabe die "große Menschlichkeit" der Bürger und Gemeinde von Lesbos. "Die Unterkunft 'Kara Tepe' ist ein Zeichen der Hoffnung in einem Europa, das eine zunehmend abwehrende Haltung gegenüber Menschen zeigt, die aufgrund von Krieg, Hunger oder religiöser und politischer Unterdrückung ihre Heimat verlassen müssen."
 

Nebeneinander stehend

Menschlichkeit, die ankommt

Bei ihrem letzten Besuch auf Lesbos habe sie sich davon überzeugen können, dass die Hilfe nicht nur ankomme, sondern die große Menschlichkeit der ehrenamtlich aktiven Bürger auch bei den Behörden zu einer anderen Haltung geführt hätte, erzählte Ioanna Zacharaki. "Im Camp Moria, in dem die meisten Flüchtlinge untergebracht sind, weht ein anderer Wind. Die Behörden sind deutlich freundlicher und aktiver geworden, um den Flüchtlingen zu helfen."

Bei der Veranstaltung informierten Ioanna Zacharaki und Konstantinos Eleftheriadis von der Diakonie Solingen über die Projektarbeit und die Bedarfe vor Ort. Seit 2015 haben sie Spenden in Höhe von rund 185.000 Euro gesammelt. Das meiste Geld wurde bereits ausgegeben. Bis Sommer 2016 konzentrierte sich die Hilfe auf die Grundversorgung, Einkauf von Lebensmitteln und medizinischem Material sowie auf die Instandhaltung der Unterkünfte.

Seit dem Sommer letzten Jahres werden mit den Spendengeldern Beschäftigungs- und Freizeitmaßnahmen für über 150 minderjährige Geflüchtete, alleinstehende Frauen und Familien finanziert. "Wir freuen uns über weitere Unterstützung", sagte Ioanna Zacharakis.

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