Handreichung für Ehrenamtliche
Beim Thema Scham denken viele wohl eher an ihre Erfahrungen in Schule oder Beruf, weniger an ein Ehrenamt. Welche Rolle spielt die Scham ausgerechnet dort?
Sommerreihe Ehrenamtliche in der Diakonie
Sie kennen sich seit dem Kindergarten, sind zusammen aufgewachsen und arbeiten beide als Heilerzieherinnen in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Sara Urselmans und Steffi Forster sind nicht nur beste Freundinnen, sie stellen auch die gleichen Fragen. "Wir haben beide viel mit rechtlichen Betreuern zu tun, die sich um die Angelegenheiten der Menschen mit Behinderung kümmern, die in unseren Einrichtungen leben", sagt Steffi Forster. "Wir wollten sehen und verstehen, wie es auf der anderen Seite aussieht."
Sommerreihe Ehrenamtliche in der Diakonie
Yasemin Danisman kann sich durchsetzen. Mit fünf Jahren beschloss sie: Ich gehe ab jetzt zur Freizeitbetreuung ins Kinderhaus Saarbrücken-Brebach. Dabei war sie eigentlich noch zu jung. Kinder zwischen sechs und 13 Jahren können dreimal die Woche zum offenen Treff kommen. Doch Yasemin drängelte so lange, bis die Mitarbeitenden für sie eine Ausnahme machten. Bis heute kommt Yasemin regelmäßig – mittlerweile als ehrenamtliche Tanztrainerin.
Sommerreihe Ehrenamtliche in der Diakonie
Einschließen, Kontrollieren, Distanz wahren – 15 Jahre lang hat Martina Raschke als Beamtin im Strafvollzug für Ruhe und Ordnung gesorgt. Eigentlich wollte sie Menschlichkeit in den Knast bringen, für diejenigen da sein, um die sich nur wenige gerne kümmern. Dafür hatte sie ihren Job als Industriekauffrau aufgegeben. Doch Schichtdienste, Überstunden und Stress mit den männlichen Kollegen führten sie in einen Burn-Out und die Frühpensionierung. "Ich hatte mich verändert", erzählt sie, "wurde hart und verschlossen. So bin ich eigentlich gar nicht."
Sommerreihe: Ehrenamtliche in der Diakonie
Wenn aus Barbara Hükelheims voll bepacktem schwarzem Rucksack ein Blumenstrauß ragt, wissen alle, dass sie mal wieder auf dem Weg zum Gefängnis ist. Im Gepäck hat sie Brett- und Kartenspiele, aber immer auch eine Tischdecke, Kerzen und Blumen. "Es ist mir wichtig, eine schöne Atmosphäre zu schaffen", sagt sie. "Der Alltag im Knast ist oft trist genug. Aber es hat lange gedauert, bis ich die Dekoration mitbringen durfte."